FeD:Operationsverstärker/Archiv/004

Aus Förderverein euregionale Digitalkultur e.V.

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|     OperationsVerstärker 4                 |         | |/    |  LED |
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| Die zweiwöchentliche Postille des FeDeV.             '-|___|-'      |
| Herausgeber: Chaos Computer Club Aachen                             |
| diese Ausgabe aus der Feder von: Kanzi                100kOhm       |
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= Inhaltsverzeichnis =                                                 
 * Editorial                                                           
 * Shit happened, Shit happens                                         
 * Qultur                                                              
 * Stammtischniveau (aka Politische Ecke)                              
 * Sonstiges                                                           
 * Prokrastinationstübersicht                                          
 * EOTM (Employee of the month)                                        
 * Schlusswort                                                         
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= Editorial =                                                 
Dass der OpAmp aus reinem ASCII-Text besteht, macht ihn nicht nur
kultig und plattformübergreifend. Es macht ihn zugleich auch haltbar,
nach digitalen Maßstäben für die Ewigkeit. Mit Google finde ich heute
noch einen Text wieder, den ich am 5. Februar 1990 in den FidoNews
(Vol. 7, Nr. 6) veröffentlicht habe und in dem ich mich über den Le-
benszyklus eines 300-Baud-Modems ausgelassen habe. Das ist jetzt bald
20 Jahre her, meine damals gertenschlanken 50-Kilo-Hüftchen nimmt jetzt
mit 40 Kilo mehr kaum noch jemand gerne auf den Schoß. Während ich
damals von 2400 Bit/s träumte, rauscht über das gleiche Kupferkabel in
meinem Elternhaus jetzt die tausendfache Bandbreite. 20 MB Platte waren
das Höchste der Gefühle, während ich gestern erst kurz vor dem Upload
zu YouTube feststellte, dass ich durch Wahl des falschen Exportformats
ein 3-Minuten-Filmchen auf 9 GB aufgebläht hatte.

Vieles hat sich geändert. Aber der Text von damals ist auch heute noch
zugänglich, weil eben auch die FidoNews als reiner ASCII-Text heraus-
kamen. Das würde anders aussehen, wenn damals ein Textverarbeitungs-
oder gar ein DTP-Programm zum Einsatz gekommen wäre. Denn die meisten
der damals gebräuchlichen Programme sind heute nicht mehr zu bekommen,
und selbst der damals schon am Markt vertretene Marktführer aller
Marktführer hat in der aktuellen Version die Kompatibilitätsbrücken
zu den alten Dokumenten aus der DOS-Zeit abgebrochen. Die Lesbarkeit
digitaler Dokumente ist selbst wieder digital - lange Zeit geht es, und
auf einmal geht es nicht mehr.

Also zurück zur Natur, oder, wie Spezialeinheiten zu sagen pflegen:
"keep it simple, keep it safe."
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= Shit happened, Shit happens =                                                 
Treffen am 29.09.:
Leider nichts reserviert im Kittel, also war zu Beginn der Wintergarten
fragmentiert wie zu DOS-Zeiten und es war nur ein kleiner Tisch für uns
frei. Ceterum censio: Wir brauchen einen Hackerspace. Zum Glück ent-
spannte sich die Situation später.

Es wird wieder kühler und wir steuern unaufhaltsam auf die Heizperiode
zu. Aber der potentielle Hackerspace wird mit Rechnern geheizt, und der
Strom dafür kommt aus Sonnenenergie hier aus der Region - wenn auch aus
der Sonnenenergie von vor einigen Millionen Jahren. Können wir dafür
nicht so ein schönes Öko-Label kreieren? Statt Kraft-Wärme-Kopplung
machen wir eine Bit-Wärme-Kopplung. Der Effekt ist doch der gleiche,
die Energie wird bis zum Letzten ausgenutzt.
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= Qultur =                                                 
Was ist eigentlich Digitalkultur, die unserem Verein den Namen gibt?
Früher war es eine Subkultur, die sich ausschließlich innerhalb des
Cyberspace ohne Bezug zur analogen Welt abspielte. Wenn man sie über-
haupt wahrnahm, dann sah man auf sie herab. Meist wurde die intensive
Beschäftigung mit Digitalkultur mit dem Verdikt belegt, digitale Dinge
hielten einen von der gebotenen Beschäftigung mit Kultur ab - also
"Digital ODER Kultur", wovon ersteres falsch und letzteres richtig ist.

Heute würde ich Digitalkultur in etwa als "computer aided culture"
definieren, also Kultur, bei der der Computer ein Hilfsmittel ist, das
einen wesentlichen Fortschritt gegenüber den bisherigen analogen Hilfs-
mitteln darstellt. Unter Digitalkultur fallen deshalb für mich insbe-
sondere solche Werke, die in der Offline-Welt wahrnehmbar sind und die
nur deshalb entstanden sind, weil der Schöpfer des Werkes durch Digi-
taltechnik sein Unvermögen im Umgang mit den analogen Hilfsmitteln und/
oder die Unzulänglichkeiten dieser Hilfsmittel als Hinderungsgründe für
die Werkentstehung ausschalten konnte.

So kann man mich etwa mit analogen Malwerkzeugen, wie Buntstiften oder
einem Malkasten, jagen. Als man mich im Kunstunterricht zum Gebrauch
dieser Werkzeuge zwang, konnte man zwar meinen Unwillen per Befehlsge-
walt ausschalten, nicht aber die Un-Begabung, die die tiefer liegende
Ursache für den Unwillen war. Für widerspruchslosen Gehorsam, dessen
Ergebnis erkennbar zu wünschen übrig ließ, bekam ich wie auch in Sport
eine Vier, oder, wenn's hoch kam, eine Drei. Was ich nicht kann, kann
aber jetzt das Gespann aus Digitalkamera und Photoshop. Wann immer ich
etwas fabriziere und ein ganz normaler Mensch aus der Offline-Welt
findet das schön, beißt sich das mit dem früheren offiziellen Verdikt,
dass ich doch gar nicht malen kann.

Unter diese Definition fallen aber auch die durchaus in der Offline-
Welt wahrnehmbaren Flashmobs. Man stelle sich einmal die Aufgabe vor,
nur mit einem analogen Telefon spontan einen Flashmob zu organisieren.
Das würde bedeuten, wahllos Leute anzurufen, so ähnlich wie es David
Lightman in "War Games" auf der Suche nach dem Computer der Spielefirma
gemacht hat. Bevor ich auf diesem Wege auch nur eine Schulklasse ver-
sammelt habe, klingelt Grün-Weiß und hält mir so ein Mundstück hin, wo
ich das, was ich aller Welt mitzuteilen habe, doch gleich kräftig
hineinpuuuusten soll.

Ebenso wenig wäre die Organisation des unbestreitbar im Realraum
stattfindenden Journeys ohne digitale Hilfe zu stemmen. Also handelt
es sich auch hier um Digitalkultur.

In der früheren Killerphrase "Digital ODER Kultur" hat somit das ODER
endgültig ausgedient.
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= Stammtischniveau =                                                 
Die Wähler haben entschieden. Rote Kostüme verfingen sich in etlichen
Änderhaken und wurden zerzaust. Eine schwarz-gelb lackierte Kehrmaschi-
ne setzt sich in Bewegung und wird, wie bei Stiftung Warentest, gleich
über einen richtigen Scherbenhaufen gefahren zum Test, was die Mechanik
aushält. Das Ergebnis der Piraten kann sich sehen lassen. Demnächst
heißt es wieder ähnlich wie im Intercity: "Guten Tag, Personalwechsel,
die Geldbörsen bitte..."

In dem Zusammenhang wurde letztes Jahr eine europäische Protest-Patent-
anmeldung von Greenpeace veröffentlicht: "Gen-Profiling zur Auswahl von
politischen Kandidaten, kommerzielle Nutzung von Politikern". Das Doku-
ment ist auf http://ep.espacenet.com/ durch Eingabe von "Greenpeace" in
das Suchfeld leicht zu finden. Ja, es wird wirklich ALLES, was man dort
einreicht, geprüft und veröffentlicht, sofern es formell eine korrekte
Patentanmeldung ist und die Gebühren bezahlt sind.

Für alle Patentgegner wird es übrigens Musik in den Ohren sein, dass
durch das "Patentrechtsmodernisierungsgesetz" ab heute auch die Gebüh-
ren für deutsche Patentanmeldungen modernisiert wurden. Es kostet umso
mehr, je mehr Patentansprüche die Anmeldung enthält, d.h. je aufwändi-
ger sie zu prüfen ist. Kann durchaus Faktor 2 bis 3 ausmachen.
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= Sonstiges / Coding Challenge von airmack=                                                 
Relativ einfach und kurz gehaltene Challenge, um Optimierung,
Parallelisierung und Algorithmen besser zu verstehen.

*Zugelassen ist jede Sprache mit allen libs (ich freue mich schon auf
die erste Brainfuck Einsendung)
*geschriebener Source Code muss veröffentlicht und präsentiert werden.
Daher es muss beschrieben werden welche Algorithmen genutzt wurden,
damit andere diesen nachvollziehen und lernen können.

Kategorien:
*Algorithmus: Interessanteste/Schlauste Art das Problem zu lösen
*Schnelligkeit (Timer muss als erstes gestartet werden und darf erst
nach der Ausgabe des Hashes beendet werden)
*kürze des Source Codes (Zeichen)

Jeder Teilnehmer kann pro Kategorie nur mit einem Programm teilnehmen.
Daher mehre unterschiedliche Lösungsvorschläge sind zulässig.

<RANT airmack>
An dem Gewinnmechanismus muss man bestimmt noch arbeiten und bitte hier
um rege Ideen, wie man diese am besten Verwirklicht.
Mein Vorschlag für den Gewinner ist ein Getränke seiner/ihrer Wahl.
</RANT>

==1. Challenge==
Summiere alle Primzahlen von 3 bis 1234567 und berechne den MD5Hash im
Hexformat (siehe Hash vom TIP)

TIP: MD5hash der Quersumme der summierten Primzahlen lautet:
44f683a84163b3523afe57c2e008bc8c

Deadline für diese Challenge: 06.12.2009

Beiträge sind einzureichen im Wiki des FeD. Der Ort wird noch bekannt-
gegeben.
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= Prokrastinationsübersicht =                                                 
Prokrastination ist zur Zeit so übersichtlich wie die Portiönchen in
Nobelrestaurants: kaum auszumachen.

Die Taskforce *Hackerspace* hat einen Kandidaten ausfindig gemacht, der
so heiß ist, dass es dafür eine außerordentliche MV geben wird. Es ist
ein Ladenlokal in der Lothringer Straße. Die Taskforce hat sich regel-
recht überschlagen und daneben noch als Alternative herausgearbeitet,
dass man die eine oder andere Veranstaltung in der Raststätte statt-
finden lassen kann. In diesem Zusammenhang erinnere ich daran, dass
die Raststätte mal das WipeOut Cafe beherbergte, eine wöchentliche
(http://www.gawinskiart.de/wipeout.html) Internet-Cafe-Veranstaltung
mit kostenloser Nutzung der Rechner und günstigen Getränken.

Wir waren dem Hackerspace noch nie so nah. Bei dem Vermietertreffen am
19.09. hat der Vermieter grünes Licht gegeben. Jetzt hängt alles an der
MV.

Zum Thema *Journey* hat am 20.09. ein erstes Orga-Treffen stattgefun-
den. Dabei hat das Event schon deutliche Formen angenommen. riot hat
sich dabei den Titel "Mastermind des Journey" verdient, indem er den
Domainnamen "0che.de" ersonnen und sogleich registriert hat. Im Wiki
geht die Organisation mittlerweile auf die Zielgerade.

Es wurde ein funktionsfähiges Blinkenlights-Modul präsentiert. Tada!
Bestückt mit superhellen LEDs braucht es bei 6 Volt 0,3 Ampere. Es
tut also mit 4 Mignonzellen. Wenn man ordentliche Akkus mit 2100 mAh
verwendet, tut's nach Adam Riese also 7 Stunden lang bei vollem Weiß.
Bei anderen Zyklen entsprechend länger. Fraglich ist, ob die Fern-
steuerung der Module per IrDA durch Fensterscheiben hindurch funktio-
niert. Jetzt erzeugen superhelle LEDs natürlich ein räumlich recht ge-
richtetes Licht. Also begann die Suche nach einem Diffusor, damit man
aus möglichst vielen Richtungen das Kunstwerk bestaunen kann. Das Modul
kostet bei den anvisierten Stückzahlen etwa 10 Euro.

U23 wird erst mal in die Prokrastination geschickt, Journey ist aktuell
wichtiger.
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= EOTM =                                                 
Bis auf die Challenge habe ich (Kanzi) auch diesen OpAmp verbrochen und
reiße mir dafür ein Fleißkärtchen vom Block ab.
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= Schlusswort =                                                 
Zzzzap!

Das kleine Häufchen Elend hier, das war mal ein Verbraucher.
Ihm steht das Wasser bis zum Hals. Vielleicht wird er bald Taucher.
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