CCCAC:Publikationen/Datenschleuderartikel/HowtoBuildAHackerspace/Räumlichkeiten

Aus Förderverein euregionale Digitalkultur e.V.

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Inhaltsverzeichnis

Kriterien für das Aussuchen von Räumlichkeiten

Lage

Am wichtigsten ist, dass der Hackerspace für die Mitglieder zu Fuß oder mit dem ÖPNV erreichbar ist. Das Kultgetränk Club-Mate ist zwar kompatibel mit Autofahren, aber nicht jeder junge Mensch kann heutzutage ein Auto durchfüttern, schon gar nicht, wenn er viel Geld für Geekiges ausgibt. Der ÖPNV fährt abends/nachts auch hoffentlich lange genug und wird nicht zur Spaßbremse, die mit dem jeweils letzten Bus oder Zug je Richtung gnadenlos die Mitglieder absaugt. Wenn man mit dem Auto gut hinkommt und parken kann, ist das ein nettes Extra für die Anlieferung von Einrichtung, Getränken und anderen Materialien.

Ein sehr schönes Extra ist, wenn man einen Ort zum ungestörten Grillen hat, besonders bei uns in Aachen, wo das Ordnungsamt ein waches und zugleich tadelndes Auge auf das wilde Grillen hat.

Infrastruktur

Die wichtigste Ressource ist Strom. Mindestens zwei 16 A-Sicherungen sollten es schon sein, denn mit der Zeit wird man einerseits Gerätschaften (etwa Server oder auch ein Schließsystem) haben, die ständig durchlaufen sollen, und andererseits experimentelle Gerätschaften, bei denen es gerade wegen des experimentellen Charakters oder auch nur wegen des hohen Einschaltstroms schon mal "PATSCH!" sagt.

Da die Club-Mate nach der Verarbeitung durch die Mitglieder irgendwo hin muss, wird mindestens ein WC benötigt. Wasseranschluss im Hackerspace selbst ist zugleich sehr wünschenswert für Kaffeewasser, zum Putzen oder Spülen.

Nachbarn

Ladenlokale in Innenstadtlagen befinden sich meistens in Häusern mit mehreren Mieteinheiten. Man hat also Nachbarn, die den gleichen Vermieter haben. Das müssen jetzt nicht unbedingt Geeks sein, aber man sollte bei der Wahl einer Immobilie schon eine Prognose anstellen, wie man denn so miteinander auskommt und wie man eventuell eine positive Beziehung aufbauen kann. Lebt man nämlich nur nebeneinander her, fällt man allenfalls mit Musik, Müll oder anderen in einem Hackerspace unvermeidlichen Lebensäußerungen negativ auf. Ist das Negativkonto voll, flattert eines Tages plötzlich die fristgerechte Kündigung vom Vermieter ins Haus. Die Immobiliensuche beginnt von vorne, und für Einrichtung/Umzug geht jede Menge Manpower drauf, die man eigentlich für etwas Geekiges verwenden wollte. Auch wenn der Hackerspace für viele Mitglieder ein zweites Zuhause ist - er gilt juristisch trotzdem nicht als Wohnraum, so dass der Vermieter für die Kündigung weder Eigenbedarf noch einen anderen Grund vorbringen muss.

Wo findet man sowas?

Zum Beispiel bei Immobilienscout24 (sowohl Voidspace 1 als auch 2 wurden darüber gefunden) oder ähnlichen Immobiliensuchseiten. Dort empfiehlt es sich zumeist nach Gewerbeimmobilien zu suchen. Produktionshallen sind i.d.R. sehr günstig (an die Heizkosten denken!), ebenso sind Praxen und sonstige Geschäftsräume geeignet. Bei denen muss man aber abwägen was in der Nachbarschaft los ist, da diese doch häufig in gemischtem Wohngebiet anzufinden sind. In Industrie-Bereichen hat man dagegen eher selten Stress mit Nachbarn. Alternativ kann man auch die lokalen oder auch überregionalen Immobilienhaie direkt fragen - da findet sich sicher auch schonmal die eine oder andere Hackerspace-Perle.

Wenn man nicht auf Anhieb etwas findet - nicht gleich aufgeben! Der Immobilienmarkt fluktuiert in aller Regel recht stark, so daß es manchmal schon nach wenigen Tagen neue Möglichkeiten gibt.

Haken und unschöne Ecken && Enden

Leider verschleiern und verschönern Vermieter gerne ihre Angebote, so daß man auf einige Details achten sollte:

  • Sind die Nebenkosten komplett angegeben?
  • Welches Heizsystem wird verwendet?
  • Sind irgendwelche Dritt-Personen zugangsberechtigt?
  • Fällt eine Provision an?
  • Wie sehen Kündigungsfristen und -Recht aus?
  • Wie umfangreich und verpflichtend sind eventuelle Renovierungsarbeiten?
  • Gibt es Einschränkungen bzgl. der Nutzungsart, -Zeit o.ä.?