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Inhaltsverzeichnis

Ein Prosit der Gemütlichkeit!

Inventar

Als Minimum an Hardware braucht man hierfür Tische, Stühle, Musikanlage, Kühlschrank und jede Menge Stauraum. Das hat man schnell vom Sperrmüll oder auch als Sachspenden zusammen.

Es lohnt sich, Augen und Ohren aufzusperren. Das hat uns letztens fünf super noble Schreibtische aus Restbeständen einer Firma eingebracht, in der der Vater eines Mitglieds arbeitet. Die bilden jetzt unseren zentralen Konferenz- und Arbeitstisch.

Denkt an das Prinzip der Wärmepumpe. Wärme erzeugen kostet viel mehr Energie als Wärme transportieren. Sachen neu kaufen müssen kostet viel mehr Geld und Schmerzen als Sachen, die man irgendwo umsonst kriegt, zu transportieren.

Sehr hilfreich ist es, wenn das eine oder andere Mitglied beim örtlichen Carsharing-Unternehmen angemeldet ist, so dass man bei Bedarf schnell und unkompliziert an einen Transporter kommt.

Für Internet braucht man neben der Uplink-Hardware, die man in der Regel von seinem Provider bekommt, mindestens einen Switch und am besten noch einen WLAN-Access-Point.

Das lokale Netz soll natürlich nicht nur einen Zugang zum Internet bereitstellen, sondern auch lokale Goodies bieten. Man braucht also einen oder mehrere Server, die dieses Goodies bereitstellen. Natürlich ist es Mumpitz, alle Dienste, die man anbietet, auf einem einzigen Rechner laufen zu lassen - die Administration mit vielen Händen gerät dann zum Chaos, und wird nur einer der Dienste gekapert, ist gleich alles kompromittiert. Dieses Problem mit entsprechend vielen physischen Rechnern zu lösen ist aber von gestern. Wir haben einen etwas kräftigeren Rechner in mittlerweile sieben virtuelle Maschinen mit verschiedenen Aufgaben unterteilt, und es ist immer noch Platz drauf. Der eine Rechner nimmt weniger Platz im Raum weg als mehrere physische Rechner und verbraucht auch weniger Strom. Nachteil ist natürlich, dass bei einem Hardwareausfall gleich gar nichts mehr geht.

Internet

Hier ist es ein gewisses Problem, dass man bei den meisten Anbietern für 24 Monate gefesselt wird. Auf jeden Fall einen Anbieter wählen, der die eigene Stadt komplett versorgt, damit man bei einem eventuell nötig werdenden Umzug nicht im Regen steht. Ganz aktuell hat der BGH entschieden, dass selbst ein Umzug in ein Gebiet, welches der eigene DSL-Anbieter nicht versorgt, kein Grund für eine fristlose Kündigung ist (http://www.heise.de/newsticker/meldung/BGH-Umzug-kein-Grund-fuer-DSL-Kuendigung-1135081.html). Man muss bis zum bitteren Vertragsende weiter zahlen.

Zu Beginn gab es in Aachen nur Öcher WLAN als Anbieter, der nicht nur preiswert, sondern auch monatlich kündbar ist. Wir bekamen dort zwar keine öffentliche IPv4-Adresse, aber die brauchten wir auch nicht. Alles, was öffentlich erreichbar sein sollte, hatte eine unserer 2^80 öffentlichen IPv6-Adressen.

Dieses IPv6-Subnetz haben wir immer noch, aber wir sind jetzt von Öcher WLAN auf Alice umgestiegen, die monatlich kündbares DSL anbieten. Die Notwendigkeit hierzu ergab sich, weil im Voidspace 2.0 der Funkempfang deutlich schlechter war und so manches Paket die lange, gefahrvolle Reise zum Zugangspunkt nicht überstand.

Sachen wiederfinden

Wie teilt man den zur Verfügung stehenden Raum sinnvoll auf? Bei uns in Aachen hat es sich bewährt, den Stauraum aufzuteilen wie ein Unix-Dateisystem. Dinge, die für die Allgemeinheit wichtig sind, lagern unterhalb von /usr oder /var, persönliche Dinge von Mitgliedern unterhalb von /home/$Mitglied. An Letzteres geht niemand ohne Rücksprache dran.

Ansonsten ist es im Prinzip Wurst, welches Ordnungssystem man sich überlegt; wichtig ist nur, dass alle das gleiche Ordnungssystem leben. Ansonsten führt das Aufräumen durch wechselnde Personen automatisch in einen Zustand jenseits des kreativen Chaos, in dem man wirklich nichts mehr wiederfindet.